Axolotl – Probenentnahmen

C. Liebsch, Dr. M. Hallinger

Abstrich für eine mikrobiologische Untersuchung

Eine mikrobiologische Untersuchung dient zum Nachweis von Bakterien und Pilzen. Zum einen sind mikrobiologische Untersuchungen sinnvoll bei Haut- und Kiemenbelägen/Auflagerungen, Verletzungen oder Läsionen und zum Andern bei Verdacht auf bakterielle oder mykotische systemische Erkrankungen. Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion des Magendarmtraktes erfolgt ein Kloakenabstrich.
Die Tiere werden für den Abstrich kurzfristig aus dem Wasser genommen und mit den Händen fixiert. Hierbei sollten amphibienverträgliche (ungepuderte) Nitrilhandschuhe getragen werden.
Für die generelle Mikrobiologie erfolgt dies mit den üblichen Abstrichbestecken mit Medium. (BU-Tupfer mit Transportmedium, z.B. AIMES-Medium). Die Tupfer sollten weich sein und beim Abstrich ist darauf zu achten, die Haut nicht zu verletzen. Die Abstriche sollten frisch und möglichst steril entnommen werden. Abstrichbestecke sind von TierärztInnen, aus Apotheken, oder von uns (einfach kurze Email an info@exomed.de schreiben mit Adresse und Namen, Abstrich wird dann mit der Post versandt und mit der Untersuchung in Rechnung gestellt) zu beziehen. Das Verfallsdatum der Tupfer sollte nicht überschritten werden.
Zusätzlich zur Erregerbestimmung sollte unbedingt ein Resistenztest durchgeführt werden. Hier wird festgestellt, welche Antibiotika wirksam sind und welche nicht. Auch im Bereich der Amphibienhaltung finden sich mittlerweile viele multiresistente Erreger. Auch die Resistenzlage amphibienrelevanter Keime hat sich in den letzten Jahren geändert.

Abstriche für Chytrid (Bd)

Anders als bei einem mikrobiologischen Abstrich wird für den Test auf eine Infektion mit Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) auf Lagerung und Transport mit Medium verzichtet. Der Abstrich erfolgt hier mittels eines sterilen Tupfers, welcher vorsichtig über die dunkel verfärbten bzw. verhornten Hautpartien (Maul, Fußsohlen, Bauch, Schwanzunterseite und an der Kloake) der Tiere gerieben wird. Es sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Material am Tupfer haften bleibt. Beim Abstrich streicht man zweimal über die Areale. Das Tier wird hierzu aus dem Wasser genommen und vorsichtig mit den Händen (Nitrilhandschuhe) festgehalten. Wehrt sich das Tier zu stark, kann es mit einem weichen feuchten Tuch fixiert werden.

Nach neuen EU-Richtlinien (ggf. verlinken) kann von einer Tiergruppe unter sechs Tieren ein Sammelabstrich erfolgen. Da eine Chytridinfektion im Aquarium unterschiedlich ausgeprägt sein kann, muss allerdings jedes Tier im Gesellschaftsaquarium mit demselben Tupfer abgestrichen werden. Die Tupferprobe wird als Sammelabstrich deklariert. Sicherer für einen Chytridnachweis sind allerdings immer Einzelabstriche.

Der Nachweis einer Chytridmykose erfolgt mittels RT-PCR. Bei positivem Befund und anschließender Therapie, sollte eine Woche nach Behandlungsende ein Kontrollabstrich erfolgen.

Kotproben auf Parasiten

Ein Parasitenbefall kann bei Tieren anhand einer Kotprobe nachgewiesen werden: Zeigt das Tier Anzeichen einer Darmerkrankung (Durchfall, Verstopfung, Apathie, hell oder grünlich gefärbter Kot) empfiehlt es sich, diese Untersuchung als erstes Verfahren zu nutzen, da ein Großteil der infektiösen Erkrankungen durch Parasiten verursacht wird. Kotproben können bei Verdacht auf Parasitenbefall (u.a. Magen-Darm-Würmer, Bandwürmer, Spulwürmer, Flagellaten und andere parasitäre Einzeller) beim Labor exomed eingeschickt werden. Auch bei Neuzugängen empfiehlt es sich eine Kotprobe auf Parasiten bei exomed einzuschicken.

Hierbei sollte die Kotprobe frisch sein und einem Tier zugeordnet werden. Die Probe wird in einem gut verschlossenen Röhrchen ins Labor geschickt. Beachten sollte man allerdings, dass bestimmte Einzeller sehr schnell ohne Wirt absterben. Zu beachten ist außerdem, dass die Untersuchung einer Kotprobe nicht den Besuch beim Tierarzt ersetzen kann. Mit dem Befund und Behandlungsvorschlag kann ein Tierarzt eine gezielte Behandlung in die Wege leiten.

Mit dem Befund von uns und dem damit verbundenen Behandlungsvorschlag kann der/die behandelnde TierarztIn jedoch entscheiden, ob ihr Tier eine Entwurmung oder Parasitenbehandlung benötigt und welches Medikament für eine gezielte Behandlung am besten geeignet ist.

Direktabstrich der Haut, Kiemen und Klaoke bei Verdacht auf parasitären Einzellern
Hierbei muss das Tier einem TierarztIn vorgesellt werden. Da viele parasitäre Einzeller wie Trichodina, Myxobolus, Costia, Chilodonella, usw sowie parasitäre Haut- oder Kiemensaugwürmerohne Wirt schnell absterben, empfiehlt sich diese Methode bei Verdacht auf parasitäre Einzeller auf Kiemen, der Haut oder in der Kloake.

Der Tierarzt entnimmt dem Tier ein Abstrich mittels einem Objekträger oder streicht eine Tupferprobe direkt auf einem Objektträger aus. Die Probe wird dann sofort ohne Fixierung mikroskopiert.
Eine Therapie kann dann direkt nach Befund eingeleitet werden. Hierfür müssen allerdings amphibienverträgliche Antiparasitika angewendet werden. Da Parasiten oft in unterschiedlichen Entwicklungsstadien vorkommen und diese teilweise auch frei im Aquarium vorhanden sind, müsste das Aquarium je nach Befund mit behandelt werden. Eine Nachbehandlung ist genauso unabdingbar wie die Nachkontrolle.